Nikola Tesla, eher ein Mythos als Mensch aus Fleisch und Blut

Nikola Tesla, eher ein Mythos als Mensch aus Fleisch und Blut

In Biografien wurde er “der Mensch vor seiner Zeit” oder “der Erfinder des modernen Zeitalters” genannt, aber der echte Nikola Tesla hatte auch viele Makel. Er zweifelte an vielen physikalischen Tatsachen, stellte regelmäßig sensationelle Behauptungen an, unterstützte die negativen Erscheinungsformen der Eugenik und sympathisierte mit der Dynastie Karađorđević.

Der namhafte Erfinder ist eine der bekanntesten historischen Persönlichkeiten und verkörpert den Archetyp des einsamen Visionärs, den die Gesellschaft nicht versteht und der für eine bessere und gerechtere Welt kämpft. Oft wird er als Vater des modernen elektronischen Zeitalters, der größte „Geek“ und als der Mann bezeichnet, der die Welt mit kostenloser Energie versorgen wollte. Deswegen ist Tesla in der Vorstellung von Öffentlichkeit eher ein Mythos, der von Generationen von Publizisten, Politikern und Journalisten erschaffen wurde, als eine wahre Person. Der wahre Tesla war ausgesprochen talentiert aber auch kein unverstandenes Genie. Er war in Aneignung von Patenten anderer Menschen verwickelt, neigte dazu, seine Leistungen in Zeitungen zu übertreiben, und seine Freunde kannten ihn als eine äußerst dickköpfige Person. Er wollte viele Kenntnisse auf dem Gebiet der Physik nicht akzeptieren und konnte nichts von der atomaren Struktur, der Relativitätstheorie, von Gesetzen des Elektromagnetismus und sogar nichts von mechanischen Bewegungen verstehen, denn er interpretierte all dies durch sein instinktives Verständnis der Elektrizität. Er sympathisierte mit der jugoslawischen Königsfamilie, verstand wenig von der Weltpolitik und war ein Befürworter negativer Erscheinungsformen der Eugenik. Eine Vielzahl der Entwürfe seiner Erfindungen hatte keinen Sinn – vom Radar für U-Boote zu energetischen Strahlen, die heute als Neuigkeiten in die Tabloids landen würden. Es steht außer Frage, dass Tesla für viele technische Erfindungen verdienstlich ist, aber er war trotzdem nur ein gewöhnlicher Mensch mit vielen Makeln, der öfter falsch als richtig lag. Aus Respekt vor seinen Errungenschaften dürfen wir aus ihm keine Gottheit machen.

Er sympathisierte mit dem Königreich Jugoslawien

Er setzte sich für die Idee des Friedens zwischen den Völkern ein und schätzte deswegen die Idee einer gemeinsamen Identität der Slowenen, Bosnier, Kroaten, Montenegriner und Serben. Da er die Situation in Jugoslawien nur oberflächlich kannte, unterschätzte er das Problem der serbischen Vorherrschaft in diesem Staat, und schrieb Serbien Verdienste für „den Kampf um die Freiheit aller Völker“ zu. Er war davon überzeugt, dass Berichte von slowenischer und kroatischer Unzufriedenheit übertrieben waren, denn ansonsten wäre seiner Meinung nach der Staat schon zerfallen. Er berücksichtigte die Berichte über die repressive Diktatur nicht und dachte, dass alle Völker Jugoslawiens die Königsfamilie lieben. Als der jugoslawische König Alexander ermordet wurde, schrieb er für ihn in New York Times eine Traueranzeige, in der er ihn mit George Washington und Abraham Lincoln verglich.

Teslas Herkunft wollen sich viele Länder aneignen

Nikola Tesla wurde im Dorf Smiljan auf dem Gebiet der heutigen Republik Kroatien geboren und die Streitereien zwischen den Kroaten und Serben um seine Herkunft sind gut bekannt. Tesla wird von den Amerikanern beansprucht, da er den Großteil seines Lebens und seiner Karriere in den USA verbrachte, sowie von den Österreichern, da er am Polytechnischen Institut in Graz seine Grundausbildung erhielt. Tesla wird auch von Rumänien beansprucht, indem seine angebliche walachische Abstammung genauso wie die Ähnlichkeit zwischen dem Nachnamen Tesla und rumänischen Wörtern hervorgehoben werden. Die Griechen haben es auch versucht, Tesla als Landsmann für sich zu beanspruchen, wobei sie betonten, dass sein Vater der Priester in einem griechischen Patriarchat war, obwohl dieses Patriarchat im kosovarischen Ort Peć seinen Sitz hatte. Es gibt auch Ungarn, die Tesla als den treuen Sohn des multinationalen und tausend Jahre alten Ungarns ansehen. Die Situation wurde zusätzlich dadurch kompliziert, dass zur Zeit Teslas in den administrativen Versuchen der Bevölkerungszählung meistens nur die Religionszugehörigkeit angegeben wurde. Andererseits gibt es Behauptungen, dass Tesla ein kommunistischer Sympathisant war, denn er setzte sich für den Weltfrieden und Freundschaft zwischen allen Völkern ein.

Seine Zeitgenossen waren nicht sicher, welcher Nationalität er war. In der Rede bei seinem Begräbnis sagte der Bürgermeister von New York, dass Tesla in Jugoslawien geboren wurde, obwohl im 19. Jahrhundert Jugoslawien noch nicht existierte. Wegen der serbischen Dominanz in der Politik des Königreichs SHS bzw. Jugoslawiens zeigten die meisten amerikanischen Quellen die Tendenz, die Begriffe Jugoslawien und Serbien als Synonyme zu verwenden.

Legendäres Telegramm

Oft wird Teslas Aussage wiederholt, in der er sagte, dass „er stolz auf sein kroatisches Vaterland und sein serbisches Volk“ ist. Dieser Ausdruck stammt eigentlich aus einem Telegramm vom 25. Mai 1936, das ihm Vladko Maček schickte, ein kroatischer politischer Anführer, der gegen die Vereinigung der südslawischen Länder war. Es ist nicht bekannt, wozu ihm Maček gratulierte, da dies nicht im Telegramm stand und Teslas Geburtstag erst am 10. Juli war. Nikola Tesla antwortete ihm am nächsten Tag, bedankte sich für die schönen Wünsche und fügte aber noch „es leben alle Jugoslawen“ hinzu. Sowohl die Kroaten als auch die Serben benutzen dieses Telegramm, um seine kroatische bzw. serbische Herkunft zu beweisen, indem sie seine Worte unterschiedlich interpretieren. Andererseits bestritten manche das Telegramm als eine Fälschung von einem Verwandten Teslas.

Der Krieg der Ströme

Der sogenannte Krieg der Ströme, der Konflikt um die Einführung vom Gleich- oder Wechselstrom war eigentlich kein Konflikt zwischen Thomas Edison und Nikola Tesla, sondern zwischen Thomas Edison und George Westinghouse, für den Tesla zur Zeit seiner Wechselstrom-Erfindungen arbeitete. Obwohl in Europa der Wechselstrom populärer war, investierten die Städte in Nordamerika schon in Gleichstromanlagen, wobei sich die amerikanischen Erfinder traditionell an den Gleichstrom anlehnten. Nachdem Edison die erste praktische elektrische Glühbirne vervollständigt hatte, entstand ein offensichtlicher Bedarf nach dem Übergang der ganzen Nation zur elektrischen Energieversorgung. Da Edison viele Patente auf Gleichstrom basierte, hätte er ein Vermögen verdient, hätte man die Staudämme auf der Basis des Gleichstromes gebaut.

Eine der ersten Arbeitsstellen Teslas war bei Edison, wo er die Aufgabe erhielt, Edisons System effizienter zu machen. Tesla machte dies, indem er Edisons Entwurf völlig ablehnte, was Edison dazu gezwungen hätte, das eigene Patent aufzugeben und Teslas Entwurf anzunehmen. Für Edison war das aus praktischen Gründen unakzeptabel, weswegen sich ihre Wege trennten. Edison hielt Tesla weiterhin als einen genialen aber dickköpfigen Mann, während Tesla überall das Wort darüber verbreitete, dass ihn Edison betrogen hat. Tesla trennte sich 1885 von Edison und entschied, seine eigene Firma „Tesla Electric Light & Manufacturing“ zu gründen, die er ab und zu durch manuelle Arbeiten selbst finanzierte.

Der Industrielle George Westinghouse erfuhr von Teslas Experimente mit Wechselstrom, kaufte ein Paar seiner Patente und begann, mit ihm zusammenzuarbeiten. Tesla verkaufte ihm bald für eine Million Dollar die Mehrheit seiner Patente für den Wechselstrom. Westinghouse sah in Wechselstrom ein gewisses Potenzial. Er sollte eine Quelle sein, die man in jedem Haus und nicht nur für die Beleuchtung großer Gebäude verwenden könnte, wie die Geschäftskreise um Edison vorsahen. Edison brauchte nicht viel Zeit, um die Gefahr zu erkennen. Westinghouse verbreitete Teslas Stromnetzsystem in die Städtchen, die Edisons System nicht erreichen konnte und er verkaufte den Strom unter seinem Marktwert. Innerhalb eines Jahres besaß Westinghouse schon die Hälfte des Marktes.

Im November 1887 bekam Edison die Möglichkeit, den Wechselstrom in schlechtem Licht darzustellen. Er erhielt nämlich einen Brief, in dem man ihn bezüglich einer humaneren Hinrichtungsmethode für Menschen um Rat bat. Obwohl er Gegner der Todesstrafe war, schlug er den Wechselstrom als Hinrichtungsmethode vor, wobei er an den Unfall dachte, in dem ein Betrunkener durch Spannung eines starken Generators getötet wurde. Edison nutzte jede Gelegenheit, um zu zeigen, dass Wechselstrom für Tiere tödlich ist, indem er kleinere Tiere und einmal sogar einen Elefanten hinrichtete. Er behauptete, dass das System von Westinghouse jeden Nutzer innerhalb von sechs Monaten töten wird. Edison versuchte es sogar, „Westinghousierung“ als neues Wort für Hinrichtung einzuführen. Westinghouse war wütend.

Der Stromkrieg erweiterte sich auf William Kemmler, einen Mörder, der zum Todesstrafe verurteilt und zur ersten Person wurde, die auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde. Westinghouse spendete Kemmlers Anwälten 100 000 Dollar, die beim Verfassungsgericht eine Berufung einlegten und den elektrischen Stuhl als eine unzulässige Hinrichtungsmethode darzustellen. Sie verloren und der Versuch, Kemmler hinzurichten, war alles außer schnell und schmerzlos. Obwohl am Tag davor ein Pferd durch den elektrischen Stuhl getötet wurde, starb Kemmler nicht gleich. Nachdem er 17 Sekunden lang dem Strom ausgesetzt wurde, musste man den Strom noch einmal einschalten und die Spannung verdoppeln, was dazu führte, dass seine Blutadern platzten und er fing an zu bluten. Später tauchten Gerüchte auf, dass sein Körper in Brand geriet. Den Augenzeugen wurde es vor dem Geruch “des verbrannten Fleisches“ übel. Die Hinrichtung dauerte 8 Minuten und Westinghouse sagte später, dass es besser gewesen wäre, wenn die Hinrichtung mit einer Axt wäre durchgeführt worden.

Es war nicht Tesla, der den Wechselstrom entdeckte

Oft wird Tesla die Entdeckung des Wechselstromes zugeschrieben, aber um präzise zu sein, war er nur sein wichtigster Förderer in Amerika. Über die Konzepte des Wechselstroms schrieb schon Michael Faraday. Hippolyte Pixli entwickelte noch 1832 den ersten Generator, der zur Erzeugung von Wechselstrom diente (durch Handdrehungen betätigt) und in den 1870er gab es in Deutschland schon einen Zweiphasen-Wechselstromgenerator. In Europa war der Einphasen-Wechselstrom verhältnismäßig populärer als in den USA. Tesla lernte sogar während des Studiums über die Anwendung des Wechselstroms.

Die Geschäftskreise in Nordamerika waren gegenüber dem Wechselstrom skeptisch, einerseits wegen des Einflusses auf die vorhandenen Finanzlösungen und andererseits aus Angst vor tödlichen Unfällen. Nikola Tesla war auch nicht der einzige unter den ehemaligen Angestellten Edisons, der am Wechselstrom arbeitete. Einer von ihnen war C. S. Bradly, der 1887 in Zusammenarbeit mit August Haselwander die ersten Dreiphasen-Wechselstromgeneratoren entwickelte. Mikhail Dolivo-Dobrovolsky erfand zwischen 1888 und 1891 sein eigenes vollständiges System des Dreiphasengenerators und der Wechselstromversorgung. Tesla arbeitete zu dieser Zeit an weniger effizienten Zweiphasengeneratoren.

Edisons größter Gegner war nicht Nikola Tesla sondern George Westinghouse, mit dem Tesla später zusammenarbeitete und der Tesla half, praktische Anwendung des Wechselstroms zu finden. Tesla patentierte 1888 in den USA den Dreiphasen-Wechselstrommotor, obwohl er später behauptete, er habe über solch einen Motor schon seit 1882 nachgedacht. Zu dieser Zeit beendete schon der italienische Professor Galileo Ferraris seinen Entwurf desselben Motortyps. Teslas Patent des Dreiphasen-Wechselstrommotors war die Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Westinghouse, der ihn sofort beschäftigen wollte, als er von Teslas Motor hörte. Im Laufe des nächsten Jahrzehntes überzeugten Tesla und Westinghouse Nordamerika vom Übergang von Gleichstrom zum Wechselstrom.

Später tauchten Anschuldigungen auf, dass Tesla von Ferraris die Ideen für seinen Motor kopierte. Nachdem Galileo Ferraris 1897 gestorben war, entschied das Gericht in zwei Gerichtsprozessen 1901 und 1903, dass Tesla diesen Motor erfand, und zwar aufgrund seiner Aussage, dass er die Vision dieses Motors hatte, bzw. dass er ihn in seinen Gedanken sechs Jahre lang baute. Dazu sagten drei Zeugen vor dem Gericht aus, dass Teslas Prototyp 1887 durch ein Feuer verloren ging. Den Verdacht, dass es sich um die Aneignung Ferraris Errungenschaften handelte, unterstützen auch die Worte von William Stanley, der als Pionier der Wechselstrom-Entwicklung in Amerika gilt und der für Westinghouse seit 1885 arbeitete. Er wurde nämlich angestellt, um ausgerechnet Ferraris Transformatoren und andere Erfindungen zu studieren, die der italienische Professor an der Universität in Turin (Italien) darstellte.

Auf jeden Fall konnte Tesla erkennen, dass der Wechselstrom die Zukunft der Elektrizitätsversorgung darstellte, womit er völlig richtig lag.

Krieg um die Erfindung des Funkgeräts

Tesla übertraf Guglielmo Marconi in der kabellosen Übermittlung der Signale und ließ sich später in einen gerichtlichen Kampf gegen Marconis Patente ein. Teslas Demonstration der kabellos gesteuerten Boote aus dem Jahr 1896 ist sehr bekannt, obwohl sie sich auf der Spur vieler solcher Experimente befand, die 1895 und 1896 weltweit durchgeführt wurden. Tesla meldete 1897 das Patent für die Signalübertragung an, das ihm 1900 genehmigt wurde. Im selben Jahr versuchte Marconi sein erstes selbstständiges Patent in den USA anzumelden, jedoch wurde es ihm abgelehnt. Nachdem seine revidierten Patente genehmigt worden waren, kam es zu Konflikte vor dem Gericht. Als Marconi 1901 die erste transatlantische Signalübertragung durchführte, kommentierte Tesla angeblich, dass ihm deswegen gut gehe, weil Marconi „17 seiner Signale verwendete“. Schon 1904 änderten die amerikanischen Gerichte ihre Entscheidung und erteilten das Patent des Funkgeräts an Marconi, weil sie wahrscheinlich dem Druck Marconis Investoren ausgesetzt wurden. Marconi gewann bzw. teilte 1911 den Nobelpreis für Physik mit Karl Braun in Anerkennung ihrer Verdienste um die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie. Tesla war wütend und klagte Marconis Unternehmen an, hatte jedoch nicht genug Geld für einen langen Gerichtsprozess gegen die damals sehr erfolgreiche Firma. Das Patent wurde an Tesla 1943 nach seinem Tod zurückgegeben und zwar nicht aus Gerechtigkeit sondern aus Trotz. Marconi Company klagte damals die amerikanische Regierung für die Verwendung ihrer Patente im Ersten Weltkrieg an, weswegen das Patent dem vor Kurzem gestorbenen Erfinder zurückgegeben wurde.

Mythos über die Entwicklung von Radars

An der Entwicklung des Radars und der Radartechnologie nahmen viele Erfinder und Ingenieure teil. Unter ihnen auch Christian Hulsmeyer, Lee De Forest, Edwin Armstrong, Guglielmo Marconi, Ernst Alexanderson, Edward Citton Appleton, Albert Hull und andere. Der Mythos, dass Tesla für die Erfindung Radars verdienstlich ist, kommt davon, dass er dem amerikanischen Marine-Ausschuss vorschlug, Radiowellen für die Verfolgung von Objekten zu verwenden. Sein Vorschlag wurde abgelehnt, weil er damit auch U-Boote verfolgen wollte, was auch heute noch praktisch unmöglich ist – im Wasser würden sich die Wellen zu viel verformen. Da Thomas Edison im Ausschuss saß, entstand die Legende, dass er aus Eifersucht frühe Erfindung des Radars verhinderte.

Bei der Herstellung einer praktischen Form des Radars in den 1930er entwickelte sich wegen Teslas großer Erfahrung und Neigung zu ungewöhnlichen Experimenten ein großes Interesse für seine Experimente mit Signalübertragung.

Tesla und Röntgenstrahlen

Der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen bekam 1901 den ersten Nobelpreis für seine Entdeckung der Röntgenstrahlen. Es ist wenig bekannt, dass vor seinen Experimenten viele andere Erfinder und Ingenieure mit Röntgenstrahlen experimentierten. Der Ukrainer Ivan Pavlović Puluj entdeckte sie zufällig, aber verstand nicht, worum es sich eigentlich handelte. Nikola Tesla führte erfolgreiche Experimente mit Röntgenstrahlen durch und machte eine Röntgenaufnahme der Hand seines Freundes Mark Twain. Er experimentierte mit der Fluoreszenzröhre namens Geißler-Röhre, die ebenfalls Röntgenstrahlen emittierte. Allerdings war er vorsichtig, denn er war der Meinung, dass die Strahlung, die die Knochen sichtbar macht auch schädlich sein kann. Als Röntgen seine Entdeckung 1895 veröffentlichte, schickte ihm Tesla seine eigenen Fotos und sie gratulierten sich gegenseitig zur hohen Auflösung.

Auch Edison beschäftigte sich zusammen mit seinem Assistenten Clarence Dally auch mit Röntgenstrahlen. Sie waren weniger vorsichtig und experimentierten an eigenen Körpern. Dally erkrankte später an Krebs, woran er auch starb, und musste als Folge der Strahlungskrankheit beide Hände amputieren lassen. Deswegen hatte Edison Angst vor Röntgenstrahlen und befasste sich damit nur unter hohen Sicherheitsmaßnahmen. Allerdings war es die Edisons Arbeit und nicht Teslas oder Röntgens, die mit den ersten Medizingeräten für Röntgenaufnahme resultierte.

Tesla entwarf die Generatoren für das Kraftwerk an den Niagarafällen nicht

Die Dynamos ( elektrischer Generator) wurden speziell für die Kraftzentrale von George Forbes nach damals vorhandenen Entwürfen konzipiert. Für das Laufwasserkraftwerk fertigte und patentierte Tesla das Elektrizitätsnetz mit Wechselstrom, aber es kam zur Verwechslung, da an die Generatoren Tafeln mit Teslas Name und Patentnummer aufgestellt wurden.

Tesla und Tunguska-Ereignis

Am 30. Juni 1908 kam es zur Explosion in Tunguska (Sibirien), die eine Stärke von 10 Megatonnen hatte. Die Idee, dass sie von Tesla verursacht wurde, tauchte erst in den 1980er auf. Zur Zeit um 1908 wollte man angeblich sein Laboratorium in Wardenclyffe schließen, weswegen er in letztem Moment seine Energieübertragung testete und die Explosion verursachte. Das Problem mit dieser Theorie liegt darin, dass sie keinen Sinn macht. Um die für die Explosion nötige Energiemenge zu schaffen, hätte Teslas Turm in Wardenclyffe 130 Jahre lang Energie emittieren müssen, falls er kontinuierlich das Leistungsniveau von 10 Megawatt aufrecht hätte halten können. Auch wenn Tesla solches Energieniveau hätte erreichen können, was im Elektrizitätsnetz in Wardenclyffe nicht möglich war, konnten weder der Explosion noch dem Emittieren keine atmosphärischen Effekte, zusätzliche Explosionen oder Polarlicht vorangehen.

Das Schicksal des Laboratoriums in Wardenclyffe

Wegen angehäufter Schulden inklusive Schulden für seine Appartements in Hotels, entschieden sich die Gläubiger seine Hypothek auf dem Landgut um das Laboratorium in Wardenclyffe zu übernehmen. Da Teslas Turm den Grundstückswert reduzierte, entschieden sie sich, ihn zu zerstören. Später dachte Hugo Gernsberg die Geschichte aus, dass der Turm von der amerikanischen Regierung zerstört wurde, weil ausländische Spione den Turm für das Kommunizieren mit deutschen U-Booten verwendeten.

Wissenschaftler von heute denken tief anstatt klar. Jemand muss geistig gesund sein, um klar zu denken, denn jemand kann tief denken und ziemlich verrückt sein.“ Tesla, 1934

Kostenlose Energie für die ganze Welt

Tesla schreibt man oft die Idee zu, er habe die ganze Welt mit kostenloser Energie versorgen wollen, obwohl diese Idee vom technischen Standpunkt schwer durchzuführen wäre. Kabellose Energieübertragung wird schon Jahrzehnte lang entwickelt, aber der Nachteil liegt in großen Energieverlusten in Abhängigkeit von der Entfernung. Dazu besteht noch die Gefahr, dass sie für Menschen und Tiere tödlich sein könnte.

Ein zusätzliches Problem war, dass sich Teslas Behauptungen zur Verbreitung elektromagnetischer Signale um den ganzen Planeten mithilfe von nur eines Megawatt-Senders den damaligen physikalischen Gesetzen widersetzten. Dazu hielt er die Resultate seiner angeblichen Experimente geheim, weswegen niemand glaubte, dass die Erde ihre eigene Resonanz hat. Seine Idee wollte er im Laboratorium am Turm in Wardenclyffe verwirklichen, wofür er eine Million Dollar brauchte (etwa 35 Millionen Dollar heutzutage). Sein einziger Investor war J. P. Morgan, der ihm lediglich 150 000 Dollar gab und einen Anteil von 51% an allen Patenten verlangte, die Tesla in der Zukunft erfinden könnte. Obwohl Tesla nicht die ganze Summe bekam, die er verlangte, gelang es ihm 1903 seinen Transmitter fertigzumachen, der allerdings nicht funktionierte.

Im Turm befand sich der Teslas Transformator in der Form einer großen 55 Tonnen wiegenden Metallsphäre. Tesla schlug 16 Stangen in den Boden bis zur einen Tiefe von 100 Metern ein, um den elektrischen Strom in den Planeten schicken zu können.

Als er noch mehr Geld verlangte, bekam er es nicht (obwohl er im Laufe der Bauarbeiten am Turm ein zusätzliches Darlehen bekam). J. P. Morgan war eigentlich ein Gegner Teslas, da er früher Edisons Projekte finanzierte und nur ein paar Jahre davor, übernahm er die Firma eines der Teslas Investoren. Trotzdem sah er in Tesla das Potenzial, etwas Nützliches zu entdecken, auch wenn dies nur zufällig geschieht.

Um Morgan zu überzeugen, dass sein Turm nützlich ist, sagte ihm Tesla, dass er möglicherweise allen Lebewesen auf der Erde Energie schicken könnte – falsche Taktik, denn wie könnte man diese kabellose Energie in Rechnung stellen? Er fing an, sein eigenes Geld in den Turm zu investieren und erfolglos nach Investoren zu suchen. Schon 1905 musste er allen Arbeitern kündigen und sein Laboratorium schließen. Er widmete sich anderen Erfindungen in der Hoffnung, das nötige Geld für die Eröffnung seines Laboratoriums in Wardenclyffe zu beschaffen.

Die Ingenieure, die später Teslas Entwurf studierten, konnten Teslas Absichten nicht feststellen, da der Entwurf mehrdeutig war. Sollte der Turm die Energie in den Himmel, in die Erde oder in beide Richtungen emittieren? Es scheint, als ob Tesla selbst nicht sicher war, welche Möglichkeit die beste wäre und wollte von seiner Intuition geführt alle Möglichkeiten offen halten.

Die Resonanz der Erde, genauer gesagt eine Reihe von Resonanzen, wurde vom Physiker Winfried Otto Schumann erst 1952 ausgerechnet. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte man effiziente Methoden für die Übertragung der Energie rund um den Planeten mit Hilfe von der Ionosphäre und der Resonanz.

Smartphone-Konzept

In seinen Bestrebungen, das Geld von J. P. Morgan zu bekommen, sagte Tesla, dass seine Sendestationen eine Einleitung in die neue Kommunikationsform seien. Durch Radiosignalen könnte man unterschiedlichste Informationen weltweit schicken und austauschen, wie Wetter- und Börsenauskünfte, kürzere Texte und ganze Bücher. Dazu könnte man mit Radiosignalen nach Informationen über mathematische Probleme suchen. Dies ähnelt sehr dem Konzept des modernen Smartphones, obwohl Tesla keine Vision von solchen Geräten hatte, die zugleich kleine Rechner sein könnten, sondern nur von Geräten, die mit dem zentralen Sender verbunden wären. Seine Niederschrift darüber wird manchmal als eine der ersten Erwähnungen des Smartphones betrachtet.

Teslas Friedens- oder Todesstrahl

Tesla wird auch die Erfindung von Todesstrahlen zugeschrieben. Angeblich wollte er die Technologie allen Staaten zur Verfügung stellen und dadurch Kriege verhindern. Angeblich ließ er sich dabei von einem Luftgewehr inspirieren. Seine Idee war, Luftströmungen für die Erzeugung großer statischer Beladung zu nutzen (ähnlich wie Van-de-Graaff-Generator), die die Wolfram-Moleküle anregen würde, wonach ihre Geschwindigkeit 48 Mal höher als die Lichtgeschwindigkeit wäre. Da der Strahl aus Wolfram bestehen würde, würde sich seine Stärke mit wachsenden Entfernung nicht viel verkleinern. Deswegen könnte er alle Metallobjekte im Blickfeld aufschmelzen.

Die Nachricht von seiner Waffe erschien auf dem Titelblatt der New York Times im Sommer 1934. Obwohl im Titel hervorgehoben wurde, dass der 78-jährige Wissenschaftler den Todesstrahl erfand, war Tesla der Meinung, dass dies eine Waffe des Friedens war, da jeder Staat eine „unsichtbare Chinesische Mauer“ bekommen würde. Tesla hoffte, dass man sein Projekt einfach für friedliche Zwecke einsetzen könnte, da er es an seine Ideen der kabellosen Energieübertragung anknüpfte. Ihm gelang es, ein Scheck auf 25 000 Dollar von einer Firma zu bekommen, die eigentlich in den Händen der Sowjetunion war. Jedoch scheiterte letztendlich das gesamte Projekt.

Für seine Waffe brauchte man eine ganz unbekannte Technologie, weswegen nicht bekannt ist, ob Tesla übertrieb, nur um das Geld für seine Projekte zu bekommen, oder ob er die Intuition hatte, in welcher Richtung man gehen sollte oder ob es sich um etwas Anderes handelte.

Teslas Persönlichkeit

Es gibt viele bekannte Beispiele für das ungewöhnliche Benehmen Teslas. Oft erwähnt man, dass er sich für Frauen nicht interessierte. Er sagte, dass Frauen Künstler inspirieren und Wissenschaftler ausschöpfen. Er hatte Angst vor Schmutzigkeit und Krankheit, vor Händeschütteln, er konnte keine Perlen oder Ohrringe ertragen und ebenso keine Haare berühren. Dazu litt er unter Ticks (unwillkürliche Muskelkontraktionen).

Angeblich war er von der Nummer drei besessen und bekam manchmal den Drang, ein Gebäude drei Mal zu Fuß zu umkreisen, bevor er es betrat. Er zählte, wie viel Mal er seinen Bissen kaute, und versuchte die Masse jedes Bissens einzuschätzen. Er aß nie in Anwesenheit einer Frau und beim Essen verwendete er 18 Servietten.

Seine Angst vor Krankheitserregern und Schmutzigkeit brachte ihn zur Idee, dass man mit Hilfe von Elektrizität Bakterien, Viren, Insekten und Ratten ausrotten könnte. Ferner würden die Menschen Wasserbäder durch elektrische Bäder ersetzen, und jede Stadt würde Elektrizität zum Sterilisieren von Luft, Wasser und Nahrung verwenden.

Teslas Dokumente wurden von amerikanischen Agenten beschlagnahmt

Oft wird die Tatsache wiederholt, dass nach seinem Tod 1943 seine Dokumente vom FBI in der Suche nach Entwürfen von Teslas Wunderwaffen beschlagnahmt wurden. Das Problematische daran ist, dass das FBI diese Behauptungen bestritt und darauf hindeutete, dass Teslas Habseligkeiten von den Beamten des Amtes für das Eigentum fremder Personen beschlagnahmt wurden, das ein Teil des amerikanischen Justizministeriums war. Sie machten es präventiv, bzw. entsprechend dem Kriegsgesetz der USA. Tesla teilte nämlich dem Personal des Hotels mit, dass er in seinem Zimmer ein wertvolles und gefährliches Gerät hat. Laut der offiziellen Aussage, die drei Tage später erfolgte, hatte Tesla in seinem Zimmer nur ein kompliziertes Messgerät.

Warum starb er in Armut?

Es ist Tatsache, dass Tesla nach seinem Tod trotz vieler Patente, kein großes Vermögen hinterließ. Dies geschah nicht ausschließlich, weil er von anderen Menschen ausgenutzt wurde, sondern auch wegen seiner Verantwortungslosigkeit. Er lebte in Hotels und lieh sich oft Geld von seinen Freunden aus, um seine Hotelrechnungen zu bezahlen. Manchmal zahlte er seine Schulden, indem er seine Hefte gab. Das Geld, investierte er in sehr teure Projekte, von denen die Mehrheit nicht realisiert wurde.

Der Fortschritt in der menschlichen Evolution hängt stark von Erfindungen ab. Dies ist das wichtigste Produkt seines kreativen Gehirns. Das Endziel ist die vollständige Überlegenheit des Verstandes über die materielle Welt, die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse durch die Naturkräfte.“ Tesla 1919

Freundschaft mit Mark Twain

Nikola Tesla und der legendäre Schriftsteller Mark Twain waren Freunde, die sich in einem Klub kennen lernten. Twain versuchte es, Tesla oft zu besuchen, weil ihm seine ungewöhnliche Persönlichkeit gefiel und ihn die Entwicklung der Wissenschaft faszinierte. Angeblich las Tesla Twains Bücher noch in seiner Jugend. Twain verdanken wir auch die Behauptung, dass Teslas Wechselstrommotor das zweitwichtigste Patent (nach Telefon) sei.

Einmal erschreckte Tesla seinen Freund so sehr (der oft Verdauungsprobleme hatte), dass dieser vor Angst auf die Toilette fliehen musste. Tesla demonstrierte ihm nämlich, wie ein Hochfrequenzoszillator arbeitet, der wegen starken Vibrationen bei den Menschen in seiner Umgebung den Eindruck eines Erdbebens erweckte.

Angebliche Schlaflosigkeit

Unternehmungslustige Menschen behaupten auch heutzutage, dass sie sehr wenig schlafen und den Großteil des Tages an der Arbeit verbringen, wobei sie übertreiben. Teslas berühmter Behauptung nach, ging er erst um 5 Uhr morgens ins Bett, stand um 10 Uhr auf, wobei er nur die Hälfte dieser Zeit schlief und träumte. Es ist möglich, dass Tesla nicht absichtlich gelogen hat, sondern tatsächlich glaubte, dass er so wenig schlief. Die Hotelangestellten erzählten oft untereinander, dass sie ihn gesehen haben, wie er ganz ruhig stand oder saß und auf die Umgebung nicht reagierte. Dies weist vielleicht darauf hin, dass er mit offenen Augen schlief oder in einem Mikro-Traum versank.

In der gleichen Art und Weise soll man seine Behauptungen betrachten, dass er fotografisches Gedächtnis, Visionen und ungewöhnliche mentale Fähigkeiten besaß, für die wir keine Zeugenschaften anderer Menschen, sondern nur seine eigenen Aussagen haben.

Tesla in älteren Jahren

Tesla mag die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit

Obwohl man oft auf Behauptungen stoßen kann, Tesla sei ein zurückgezogener Mann gewesen, entsprechen diese nicht ganz der Wahrheit. Sein ungewöhnliches Benehmen nutzte er, um in der Öffentlichkeit den Eindruck von sich als einer genialen Person zu erwecken, die viel besser als alle andere sei. Er machte gerne sensationelle Behauptungen darüber, dass er an revolutionären Erfindungen arbeitet, wie Torpedos für Mehrfachnutzung, der Todesstrahl oder dass er Kontakt zu den Außerirdischen aufgenommen habe. Dadurch isolierte er sich immer mehr in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, aber wurde von der Öffentlichkeit, die anfing, seinen Behauptungen zu glauben, vergöttert. Außerdem nahm er oft Einladungen der Journalisten an, um unterschiedliche Ereignisse zu kommentieren – von politischen Veränderungen in Europa und Amerika bis zu den Themen wie Militärstrategie, Psychologie, Architektur und sogar das Essen. Heute würde man Tesla als einen Kommentator betrachten.

Mythos über den Nobelpreis

Diese bekannte Geschichte ist ein Gerücht, dass in amerikanischen Zeitungen auftauchte. Laut diesem Gerücht sollte der Nobelpreis für Physik 1935 an Thomas Edison und Nikola Tesla zu gleichen Teilen verliehen werden, aber beide lehnten es ab, den Preis mit dem anderen zu teilen. Tesla und Edison haben sich gegenseitig respektiert, also so was wäre in Einklang mit ihren Persönlichkeiten nicht gewesen. Außerdem waren die Gewinner des Jahres schon bekannt – Sir William Henry Bragg und Lawrence Bragg. Das Auswahlkomitee teilte später mit, dass jemand den Preis ablehnen kann, erst nachdem er zum Gewinner erklärt wurde und keinesfalls davor. Edison wurde für den Preis 1915 und Tesla 1937 nominiert.

Thomas Edison und Nikola Tesla waren freundschaftliche Rivalen wie Bill Gates und Steve Jobs

Edison und Tesla befanden sich im Krieg um die Anwendung von Gleich- und Wechselstrom auf entgegengesetzten Seiten und Tesla hatte ernsthafte Vorwürfe gegenüber Edison, da er der Meinung war, dass ihm Edison betrug, als er für ihn arbeitete. Trotzdem respektierten sie sich gegenseitig. Als Teslas Laboratorium bei einem Feuer verbrannte, stellte ihm Edison ein Laboratorium zur Verfügung. Bei einer anderen Gelegenheit rief Tesla an einer Konferenz das Publikum zu Applaus für Edison auf. Solch ein Verhältnis war jenem zwischen Steve Jobs und Bill Gates ähnlich.

Eugenik war eine gute Idee

Tesla dachte viel über die Organisation der menschlichen Gesellschaft nach und unterstützte die negativen Erscheinungsformen der Eugenik. Im Jahr 1939 sagte er, dass die Zwangssterilisation von Kriminellen und psychisch kranken Menschen eine gute Idee sei, die man verbreiten sollte. Tesla kritisierte die Sorge um die „Unerwünschten“, weil in früheren Epochen die unerwünschten Schichten der Menschheit durch die natürliche Selektion eliminiert wurden. Außer der Sterilisation befürwortete er eine gezielte Kontrolle des „Paarungstriebs“. Diese Behauptungen machte er am 9. Mai 1935 für Liberty Magazine im Artikel „A Machine to End War“, in dem er seinen friedlichen Todesstrahl reklamierte. Da sagte er voraus, dass in 100 Jahren der Minister für Hygiene und Körperkultur das wichtigste Mitglied der amerikanischen Regierung sei, sowie dass Stimuli wie Tee, Kaffee oder Tabak als Gifte erkannt und in Vergessenheit geraten werden.

Eines der bekanntesten Fotos von Tesla ist eine Fälschung

Das Foto aus dem Jahr 1889, in dem Tesla ruhig sitzend in der Nähe eines riesigen Generators, aus dem zahlreiche elektrische Feldlinien blitzen, zu sehen ist, ist eigentlich eine Kombination von mehreren Fotos. Teslas Fotograf Dickenson Alley bekam die Aufgabe, Teslas Arbeit als etwas Revolutionäres zu fotografieren. Zuerst fotografierte er Tesla, wie er neben einem ausgeschalteten Generator ruhig ein Buch liest. In zusätzlichen Expositionen fotografierte er wie die großen elektrischen Feldlinien aus dem Generator ausbrechen. Wäre Tesla wirklich in der Nähe gewesen, hätte ihn eine von ihnen wegen hoher elektrischer Spannung verbrennen können. Tesla selbst schrieb in seinen Notizen, dass das Foto eine Fälschung sei und dass er mit dieser Idee „nicht zufrieden“ ist, aber dass manche Menschen solche Fotos mögen.

Tesla glaubte nicht an Einsteins Theorie der Relativität, die Kernenergie, dass es Vakuum im Weltall gibt…

Ein Großteil Teslas Arbeiten war mit Elektromagnetismus verbunden, aber Tesla lehnte bestimmte Gesetze ab und behauptete, dass sich elektromagnetische Wellen viel schneller als die Lichtgeschwindigkeit bewegen können. Eine spätere Analyse zeigte, dass er physische Prinzipien wegen seiner erfolgreichen Experimente mit Energieübertragung nicht verstand.

Es ist unglaublich, dass Tesla an Äther glaubte, bzw. an eine gasförmige Substanz, die den Raum zwischen den Himmelskörpern ausfüllen sollte, während die Mehrheit der Physiker diese Theorie ablehnte. Tesla hielt den Äther für eine perfekte Flüssigkeit, die durchsichtig für die Materie aber fest für das Licht ist und Trägheit verursacht. Er glaubte nicht daran, dass die Lichtgeschwindigkeit die maximale Geschwindigkeit ist, sondern experimentierte mehrere Male mit kosmischen Strahlen, die mehrfach schneller als das Licht waren. Es war der Äther, der seiner Meinung nach das Licht verlangsamte und bei seiner Abwesenheit oder mit bestimmten Strahlen könnte man die Geschwindigkeit mühelos mehrmals erhöhen. Tesla kündigte sogar an, dass sein Turm in Wardenclyffe elektromagnetische Wellen mit solchen Geschwindigkeiten emittieren würde, die größer als die Lichtgeschwindigkeit sind. Er glaubte auch, dass die Verbreitung des Mondschattens auf der Erde ein Abbild von überlichtschnellen Geschwindigkeiten ist. In seinen Experimenten unterschied er nicht zwischen dem Äther und der Luft.

Tesla hielt Einsteins Relativitätstheorie für falsch, weil sie auf der Raum- und Zeitkrümmung sowie auf maximaler Geschwindigkeit im Weltall basierte, was Tesla für unmöglich hielt. Teslas Einsicht nach wird das Licht um die massiven Körper von Kraftfeldern und nicht von der Schwerkraft gekrümmt. Bei dieser Meinung blieb er bis Ende seines Lebens, obwohl Einsteins Theorie schon in den 1930er bewiesen und akzeptiert wurde. Im Jahr 1935 bezeichnete er die Relativität als Blödsinn für ignorante Menschen.

Zu seinem 81. Geburtstag veröffentlichte er eine Erklärung, in der er Einsteins Relativitätstheorie angriff, und seine völlig dynamische Gravitationstheorie ankündigte. Er entwickelte sie angeblich schon um 1893 und laut ihr war die Gravitation nur ein Teil der elektromagnetischen Phänomene. Die Sonne und andere Sterne emittieren die sogenannten primären Solarstrahlen, die sekundäre Strahlung erschaffen, wobei die Mehrheit mechanischer Phänomene wie der Impuls oder die Trägheit eigentlich Resultate der elektromagnetischen Kraft seien. Da sie alle eine elektrische Ladung haben und sich mit hohen Geschwindigkeiten bewegen, seien alle Himmelskörper geladene Sphären. Deswegen könne es kein Vakuum geben, denn anderenfalls gäbe es keine elektromagnetischen Kräfte ohne ein Medium, das sie übertragen könne. Die Bewegung durch den Raum erzeuge die Illusion der Zeit. Tesla brachte keine mathematische Modelle hervor, die zumindest einige seiner Behauptungen unterstützen würden. Ebenso sammelte er sie nicht in einer umfassenden Studie oder in einem Buch, obwohl er mehr als vierzig Jahre lang behauptete, dass seine Theorien Physik revolutionieren werden, weil er sie durch transversale und longitudinale Wellen erklären würde.

Tesla bezweifelte auch viele Theorien, die das Funktionieren von Atomen beschrieben. Er behauptete, dass er immer in seinen Experimenten Atome desintegrierte, ohne dabei große Energie zu befreien. Dementsprechend hielt er Kernwaffen für unmöglich, da er nicht sieht, woher diese Energie kommen würde. Er lehnte die Möglichkeit ab, dass sich Masse in Energie verwandeln kann.

Tesla glaubte auch nicht an Aerodynamik, da ihre Gesetze seiner Meinung nach auf falschen Entdeckungen beruhen. Laut Tesla lehnten sich die Flugzeuge großenteils an die Wellen an, die die Erde emittiert, sowie an das Zwischenspiel der elektrischen Ladungen. Im Jahr 1928 patentierte er das sogenannte Elektrogravitations-Flugzeug, das ohne einen Propeller oder Auftriebsgas fliegen konnte. Davor sagte er 1912, dass er auf einem Gerät fliegen wird, das so groß und so schwer wie ein Herd und trotzdem so beweglich ist, dass er durch das Fenster herein- und herausfliegen kann.

Tesla in der populären Kultur

Die Maßeinheit für die magnetische Flussdichte wurde 1960, um ihm Ehren zu erweisen, in Tesla umbenannt. Davor wurde die magnetische Flussdichte in Weber pro Quadratmeter angegeben.

Das weltweit erfolgreichste Unternehmen, das elektrische Autos herstellt, wurde gerade nach Nikola Tesla 2003 Tesla Motors genannt. Der Gründer der Firma Elon Musk sagte, dass Teslas Philosophie und Visionen ihn inspirieren. Dazu werden alle ihre Wagen durch Teslas Wechselstrommotor angetrieben.

Die Überreste des Turms in Wardenclyffe wurden 2013 mit Hilfe sogenannter Crowdfundings gerettet. Matthew Inman, der Autor des populären Web-Comicstrips The Oatmeel sammelte 1,37 Millionen Dollar von unabhängigen Spendern, um den Turm in Teslas Museum zu verwandeln. Vom Erfolg beflügelt, sammelte er durch eine kleinere Kampagne 127 000 Dollar für eine zwei Meter hohe Statue von Nikola Tesla in Paolo Alto im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien. Diese Statue sollte zugleich eine Zeitkapsel sowie eine Quelle von Wi-Fi Hotspot sein.

In einer Großzahl von Computerspielen tauchten Tesla und seine Erfindungen in imaginären Welten auf. Die „Red Alert“ Franchise beinhaltet sowjetische Truppen, die mit Tesla-Spulen bewaffnet sind. Die Spulen erscheinen auch in folgenden Computerspielen: „Arcanum: Of Steamworks and Magick Obsura“, die Franchise „Fallout“, „BloshockInfinite“ und “Return to Castle Wolfenstein“.

Außerdem ist einer der Schauplätze im Spiel „Tomb Raider: Legend“ Teslas geheimes Laboratorium in Sibirien. Im Computerspiel „Assasin´s Creed“ wird entdeckt, dass Tesla ein Artefakt von den Tempelrittern stahl und den Assassinen half, es zu zerstören, wobei er die Tunguska-Explosion verursachte. Laut dem Spiel „Team Fortress 2“ ist Tesla der Vorfahre der Ingenieure und das Abenteuerspiel „Tesla Effect: A Tex Murphey Adventure“ befasst sich mit Teslas verlorenen Erfindungen.

In Tischspielen erscheinen Teslas Waffen als reguläre Bewaffnung von Necrons in Warhammer 40000, während im GURPS System eine ganze parallele Welt beschrieben wurde, in der alle Ideen Teslas in der Form von Erfindungen realisiert werden.

Im Film „Prestige – Die Meister der Magie“ von Christopher Nolan, in dem Tesla von David Bowie gespielt wird, erscheint er als der Erfinder der Maschine, die Menschen duplizieren kann. Im Film „A World Beyond“ (2015) kommt Tesla als einer der Anführer einer geheimen wissenschaftlichen Organisation vor. Tesla erscheint auch in einer Reihe von Fernsehserien – in „Warehouse 13“ werden Teslas Erfindungen erwähnt und in der Serie „Sanctuary“ ist Tesla eine Art Vampir, der die Welt beherrschen möchte.

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