Samurai – Entstehung des Kriegerstandes in Japan

Samurai – Entstehung des Kriegerstandes in Japan

Entstehung des neuen Standes

Der Samurai-Stand hat seinen Ursprung in der Heian-Periode, bzw. in der Zeit des Krieges gegen das Volk Emishi in der Region Tōhoku im Norden der größten japanischen Insel Honshu. Damals begannen sich reiche Grundbesitzer von der Zentralmacht zu verselbständigen und Armeen für eigene Verteidigunng zu gründen. Der japanische Zar verließ sich auf diese Soldaten, die meistens als Reiterschütze kämpften, um Aufstände in seinem Land niederzuschlagen. Die neue Kriegerschicht fing an, sich mit der traditionellen Adelsschicht am Hof zu verschmelzen.

Die Bezeichnung Samurai beduetet „Dienender“ (einem Herren). Einst wurden die Samurai auch Bushi genannt, aber die Bezeichnung war auch für Krieger im Allgemeinen üblich und bedeutete nicht, dass sie im Dienste eines Herren standen.

Solche gesellschaftliche Verhältnisse riefen Machtabschwächung des japanischen Zaren und Aufstieg des Standes, dem reiche Krieger-Grundbesitzer gehörten. Die zwei mächtigsten Sippen der Grundbesitzer waren die Familien Minamoto und Taira, die im 12. Jahrhundert um die Herrschaft in Japan kämpften (Gemepei-Krieg). Der Sieger war Minamoto Yorimoto, der 1192 das erste Shogunat errichtete – erbliche Militärdiktatur. Der Sitz befand sich in Kamakura anstatt in der alten Residenzstadt Kyoto, weil Kamakura näher dem Sitz der Familie Minamoto lag. Daher auch die Bezeichnung „Kamakura-Shogunat“. Damit fing die Ära der Samurai-Herrschaft, die fast 700 Jahre dauerte. Zu dieser Zeit das Schwert wurde zum symbolischen Emblem des Samurai-Standes und bekam größere geistliche Bedeutung als irgendeine andere Waffe.

Das Kamakura-Shogunat bestand bis 1336, als es die Familie Ashikaga stürzte und ein neues Shogunat unter unter ihrer Name errichtete. Ihre Macht dauerte bis der Senkogu-Zeit.

Philosophie und Verhaltenskodex

Samurai mussten die Regel aus dem Buschido-Kodex beachten. Naturlicherweise hielten sie sich daran nicht gleichermaßen. Buschido entstand unter dem Einfluss von Konfuzianismus und seine Leitwerte waren Loyalität gegenüber seinen Übergeordneten, Selbstkontrolle, Selbstachtung und moralisches Verhalten.

Buschido-Kodex

Buschido bedeutet wörtlich „Weg des Kriegers“. Es bezieht sich auf den Verhaltenskodex, der sich jahrhundertelang entwickelte und die Basis für alle Verhaltensweise eines Samurai darstellte. Der Kodex bestimmte ihre Lebensweise und ihre Philosophie. Buschido entstand unter dem Einfluss von Konfuzianismus, Shintoismus, Zen-Budhismus und traditionellen Ethik des japanischen Kriegerstandes. Eines der Kodexziele war, den Samurai innere Ruhe zu ermöglichen, da ihr Leben eng mit Gewalt verbunden war. Der Samurai-Kodex könnte einigermaßen mit dem europäischen Ritterkodex vergleichen.

Der Kodex beinhaltete sieben Tugenden eines Samurai:

Gi (Gerechtigkeit)

Yu (Mut)

Jin (Güte)Rei (Höflichkeit und Respekt)

Makoto (Wahrheit und Wahrhaftigkeit)

Meiyo (Ehre)

Chūgi (Treue)

“(…) Recht und Unrecht sind nichts anderes als Gut und Böse. Obwohl ich nie nichtsdestotrotz ….Richtig handeln und Gutes tun wird als schwer und langweilig angesehen, währen falsch und schlecht handeln, leicht und verlockend betrachtet wird, weshalb der größte Teil der Menschen lieber falsch und schlecht handelt und Recht und Gut verachtet. Aber so labil zu sein nicht zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden ist unvernünftig. Also wer diesen Unterschied kennt, und doch falsch handelt, ist kein echter Samurai, sondern lediglich eine ungebildete Person. Die Ursache von alldem ist die fehlende Selbstbeherrschung. Wenn wir den wahren Ursprung untersuchen, entdecken wir, dass es sich schlussendlich um Feigheit handelt. Daher behaupte ich, dass es für einen Samurai grundlegend ist, sich vom Unrechten abhalten und das Rechte tun.“ (Daidoji Yuzan, Samurai und Autor der populären Einleitung in Bushido, Budō Shoshin-shū)

Viele Samurai waren Anhänger von Zen-Buddhismus, dessen einfache Rituale, Bescheidenheit und Glaube, dass die Erlösung von Innen kommen muss, sich ausgezeichnet in die Lebensweise von Samurai eingefügt.

“ Zu Beginn des Lebens eines Menschen bewegt er sich ohne Hindernisse, hat keine Bedenken, keine Blockaden. Doch dann beginnt er zu lernen und wird zaghaft, vorsichtig, empfindet etwas Erdrückendes in seinem Geist, dass ihn hindert, einfach drauf los zu gehen, wie er es tat als er noch nicht gelernt hatte. Zu lernen ist notwendig, doch es kommt darauf an, nicht Sklave des Gelernten zu werden. Du musst sein Meister bleiben, um es nutzen zu können, wenn du es möchtest.

(Yagyu Munenori, Schwertkampflehrer)

Bewaffnung

Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts durften in Japan nur Samurai ein Schwert tragen, das länger als 60 cm war (kürzere Schwerte nannte man wakizashi oder Degen). Obwohl das Schwert (katana) traditionell als Samurai-Waffen angesehen wird, eigentlich waren viel häufiger Lanzen (yari) oder Bogen (yumi) die wichtigste Bewaffnung, während Schwerte nur Hilfswaffe und Statussymbol waren. Dazu begann man in der Sengoku-Zeit, auch Feuerwaffen zu benutzen. Die Vorstellung von Samurai als einem ehrenhaften Krieger, der Feuerwaffen ablehnt, enrstand erst in der Edo-zeit, als in Japan Frieden herrschte und Samurai zu Grundbesitzer wurden. Daisho war für Samurai typische Bewaffnung, die aus einem Schwert und einem langen Degen (katana i wakizashi) bestand, hatte eher eine symbolische als eine praktische Funktion.

Waffen der Samurai:

Schwerte – die ältesten Samurai-Schwerte (chokutō) hatten eine gerade Klinge, und die ersten Schwerte mit gebogener Klinge nannte man tachi und entstanden Ende des 10. Jahrhunderts. Von diesem Schwert entwickelten sich kürzere, für Fußsoldaten anwendbare Schwerte wie uchigatana i katana, deren Anwendung in der Sengoku-Zeit den Höhenpunkt erreichte und zum Synonym für Samurai-Schwerte aller Formen wurde. Wakizashi wurde als„Ehrenwaffe“ angesehen und Samurai mussten ihn immer dabei haben, auch in Gebäuden, wo andere Waffen verboten war. Es gaben auch Schwerte, die man mit beiden Händen halten musste (ōdachi ili nodachi).

Yumi – langer Bogen und die wichtigste Waffe im alten Japan bis zur Einführung der Feuerwaffen. Yumi ist ein assymetrischer Kompositbogen, der aus Bambusleisten, Holz, Schilf und Leder besteht. Er hatte die Schussweite bis 100 Meter und präzise Schussfähigkeit. Wegen seiner charakterischen Form konnte er von Rittern und Fußsoldaten benutzt werden, die ihn gewöhnlich hinter großen verstellbaren Schutzschildern (tate) versteckten.

Yari i naginata – eine japanische Lanze hieß yari und drängte im Laufe der Zeit naginata, mit gebogener Klinge am Stock. Zu diese Waffenveränderung deswegen, weil die Anzahl der Krieger pro Schlacht wuchs und es gab nicht so viele Gelegenheiten für Duelle. Hingegen war es wichtiger, der Armee zu ermöglichen, dass so viele Krieger wie möglich auf einmal ihre Feinde angreifen können.

Tanegashima – eine Arkebuse, die 1543 portugiesische Händler nach Japan brachten. Bald wurde sie auch von japanischen Handwerkern massenweise hergestellt, was eine schnelle Aufstellung von aus Ashigaru-Soldaten zusammengesetzter Armee ermöglichte, deren Bewaffnung von der Distanz Samurai-Rüstung durchstoßen konnte. Im Laufe der Zeit drängte tanegashima auch yumi und brachte zu großen Veränderungen in der Kriegskunst. Nach dem Ende der Sengoku-Zeit sank der Bedarf nach / an solchen Waffen. Als sich die Europäer im 19. Jahrhudert in die Innenpolitik Japans einmischen begannen, stieg erneut das Interesse an Feuerwaffen, aber zu diesem Zeitpunkt waren tanegashime schon veraltet. Während der 70er Jahre des 16. Jahrhunderts fingen Japaner immer mehr Kanonen zu benutzen, die die Schlüsselrolle bei der Belagerung des Schlosses Osaka und vielen anderen Befestigungen. Samurai trugen Ausrüstung mit charakterischen Eigenschaften (yoroi). In der Regel waren sie aus Metallschuppen gefertigt mit Kehrseite aus Leder und mit Lack beschmiert zum Feuchtigkeitsschutz. An einigen späteren Rüstungen wurden die Metallschuppen durch Metallplättchen ersetzt, die sogar gegen Gewehrkugel schutzen. Da sich an Schlachten immer mehr Krieger beteiligten, musste man Krieger und Truppen voneinander unterscheiden. Deswegen wurden Fahnen (sashimono) eingeführt, die Krieger tragen. Krieger hatte dazu oft Zeichen ihrer Famielie oder ihres Dienstherren an Brüsten. Offiziere unterschieden sich in der ersten Reihe durch reich verzierte Helmen (kabuto).

Teile iner Samurai-Rüstung

Kabuto (Helm)

Maedate (kresta na prednjem dijelu kacige)

Shikoro (Nackenschutz)

Menpo ili mempo (Gesichtsmaske, meistens in Form einer stilierten Maske)

Sode (Schulterplatten)

Do ili dou (Brustpanzer)

Kote (Armschienen)

Tekko (Handrückenschutz)

Kusazuri (Hüft- und Oberschenkelschutz)

Haidate (Ober- und Unterschenkelschienen)

Suneate (Beinschützer)

Die Samurai-Rüstung diente als Vorbild für die Rüstung Darth Vaders aus der Star-Wars-Saga.

Struktur des Samurai-Standes

Samurai unterschieden sich in der ersten Reihe durch Herkunft, Erfahrung und Vermögen. Koku isr die Maßeinheit für eine festgesetzte jährliche Reismenge, die genug für eine Person in einem Jahr ist (etwa 180 Liter), um zu überleben. Die reichsten Samurai waren Landvögte und Befehlshaber. Ihnen untergeordnet waren berittene Samurai und die rangniedrigsten Samurai-Fußsoldaten. Natürliche beinflusste die Herkunft eines Samurai stark sein gesellschaftliches Ansehen, beispielsweise konnten nur Samurai aus dem ältesten Adelsfamilien zu Shogunen werden. Ältere und erfahrene Samurai konnten in einigen Situationen (wie bei der Ausarbeitung von Militärplanen) den Vorzug sogar vor Ranghöhreren Samurai.

Herrenlose Samurai hießen ronin und falls sie einen neuen Herr nicht finden konnten, mussten sie auf Wanderschaft ziehen. Sie arbeiteten als Leibwächter, Söldner oder wurden zu Räubern. Herrlose Samurai wurden zum beudetenden gesellschaftlichen Problem nach dem Ende der Sengoku-Zeit, weil sie nur schwer einen neuen Herr finden konnten und die Zentralmacht übte Druck auf daimyoe mit der Absicht, die Kriegeranzahl in ihrem Dienst zu verkleinern.

Samurai und Frauen

Die Hauptaufgabe der Ehefrau eines Samurai war Haushaltsversorgung, was sich auch in ihrem Name abzeichnet – okugatasama (diejenige, die zu Hause bleibt). In Kriegszeiten war dies besonders wichtig, als Samurai oft weit weg von Zuhause waren. Frauen mussten oft alle Tätigkeiten rund um den Haushalt (einschließlich Buchhaltung) ausüben, sie waren für die Kindererziehung zuständig und sich um ältere und schwache Haushaltsmitglieder kümmern. Nach bedarf mussten sie auch Kinder und Hausdiener unterrichten sowie Verteidigung des Heimes organisieren.

Viele Frauen lernten mit Degen hantieren (tantojutsu), so dass sie sich verteidigen oder Selbstmorgen begehen konnten (dies war eine Ehrenfrage, und es bestand die Gefahr, vergewaltigt zu werden). Solche Degen hießen kaiken und waren 20 – 25 cm lang. Sie waren sehr praktisch in Häusern, wo es nicht genug Platz war, um sich mit Katana oder wakizashi zu verteidigen.

Tugenden, die bei Frauen im Samurai-Stand hoch bewertet wurden, waren Frömmigkeit, Gehorsamkeit, Selbstkontrolle, Kraft und Loyalität. Konfuzianistische Gesetze waren die Grundlage für Verhältnisse in der Samurai-Ära und die forderten, dass Ehefrauen unterwürfig ihren Ehemännern sind, loyal ihren Eltern und dass sie für Kinder sorgt. Doch musste sie ihre Kinder auch disziplinieren können, weil zu viel Liebe und Anhänglichkeit konnte sie verwöhnen. Die japanische Gesellschaft war außerordentlich patriarchalisch. Sogar Ehefrauen der Samurai waren den Männern unterwürfig und hatte keinen politischen Einfluss. IN der Edo-Zeit begann man mehr an der Ausbildung von Frauen arbeiten, sodass Inteligenz und Ausbildung als erwünschte Frauentugenden wurden.

Takeda Shingen i Uesugi Kenshin: Tiger und Drache

Uesugi Kenshin (1530 – 1578) war einer der bekanntesten japanischen Samurai (daimyoa) aus der Sengoku-Zeit. Er wurde noch vor dem Aufstieg von Oda Nobunaga berühmt. Er war als devoter Buddhist bekannt (Kenshin ist ein buddhistischer Name) und genoss ein so hohes Ansehen, dass er für einige die Verkörperung eines Kriegsgottes darstellte. Er erwarb sich den Spitznamen „Drache von Echigo“. Seinen ersten Sieg feierte er als er nur 15 Jahre alt war und schon mit 19 wurde er zum Anführer seines Clans.

Kenshin blieb in Erinennerung wegen der Rivalität mit Takeda Shingen (1521 – 1573), dem daimyo aus Nordjapan, der für sein Intellekt und unbesiegbare Kavallerie und der auch sehr früh zum Clananführer wurde (mit 21 Jahre). Da Shingens Spitzname „Tiger aus Owari“ war, ihre Rivalität bekam eine religiöse Bedeutung. Das Motiv zwei sich entgegengesetzten Tieren – Tiger und Drachen – hat ein besondere symbolische Bedeutung in Buddhismus.

Die Rivalität zwischen Kenshin und Shingen wurde zur Legende. Die Rivalen kämpften fünfmal bei Kawanakajima aber jedesmal ohne Sieger. Angeblich drang Kenshin während der vierten Schlacht in Shingens Lager, aber diesem gelang mit einem Kampffächer bewaffnet sich gegen Angriffe zu verteidigen bis zuletzt Kenshin zum Rückzug gezwungen war.

Es gibt viele Geschichten über Beziehung zueinander außerhalb des Kampffeldes, die man aber nicht bestätigen kann. Nachdem feindliche daimyoi Shingen Salzlieferungen gestoppt hatten, half Kenshin seinem Feind einer Legende zufolge, indem er ihm Salz schenkte. Angeblich sagte Kenshin: „ Ich kämpfe nicht mit Salz, sondern mit dem Schwert.“ Er behauptete auch, dass solche Blokaden den unschuldigen Bauern viele Probleme verursachten.

Es ist interessant, das die Beiden Oda Nobunaga fast besiegten und die Beiden unter unerklärten Umständen starben (wahrscheinlich an einer Krankheit, aber es wird gezweifelt, dass sie einem Ninja zum Opfer gefielen).

ZITAT: „Das Schicksal ist im Himmel, die Rüstung am Brustkorb, Erfolg in den Beinen. Sei im Kampf voll entschlossen zu sterben, und du wirst leben; wünsch im Kampf zu überleben und du wirst sicher den Tod finden. Wenn du das Haus verlässt, entschlossen es nicht wieder zu sehen, wirst du heil zurückkehren; wenn du einen Gedanken an die Rückkehr verschwendest, wirst du nicht zurückkehren.”
(Usugi Kenshin, daimyo aus der Region Echigo)

ZITAT: „Lernen ist für den Menschen wie Blätter und Äste für einen Baum – er sollte nicht ohne sie sein. Lernen bedeutet nicht nur Bücher lesen, sondern sollten die erlernten Inhalte in die eigene Lebensweise intergriert werden. Jemand, der im Kriegerhaus geboren ist, lernt ohne Rücksicht auf seinen Rang oder Standzugehörigkeit zuerst einen Mann mit Militärverdiensten kennen in besonderer Hinsicht auf Loyalität. Fall er jeden Tag nur einen Spruch des Kriegers zuhört, lernt er 30 Regeln in einem Monat. Also, wenn er in einem Jahr 300 Regeln erlernt, wird er zu einem besseren Menschen. Deswegen kann jede Person ihren Verstand in drei Teilen aufteilen: man sollte böse Gedanken eliminieren, gute Gedanken verinnerlichen und eigene Weisheit gut kennen lernen. (…) Ich würde einen solchen Mann respektieren, der sich an diesem Prinzip hält und ich würde ihn gescheit nennen. Was die anderen angeht, die andere Kentnisse besitzen, ich würde sie vermeiden, ohne Rücksicht auf den Umfang ihrer Kenntnisse.“ (Takeda Shingen, daimyo pokrajine Kai) NFOBOX: Seppuku – Ritueller Selbstmord 

Seppuku (bekannt auch als harakiri, aber die Bezeichnung wurden von Samurai als vulgär betrachtet) war ritueller Selbstmord den Samurai vorbehalten. In einigen Fällen war seppuku die einzige Art und Weise, die Ehre zu verschonen. Manchmal wurde es auch als Todesstrafe durchgeführt.

Das Vollziehen des Rituals war bis ins Detail vorgeschrieben: Der Samurai trug weiße Kleidung (weiß steht in Japan für Tod) und aß seine letzte Mahlzeit und verfasste sein Todesgedicht. Am besten wäre das Ritual in einem Garten oder buddhistischen Tempel (keineswegs in shintoistischen). Natürlich konnte das Ritual in dieser Form auf einem Schlachtfeld nicht durchgeführt werden, wenn er beispielsweise tödlich verwundet war oder, um Gefangenschaft zu vermeiden.

Auf jeden Fall ging es um einen qualvollen Tod, indem sich Samurai seine Eingeweide mit einem Degen oder eigenen wakizashi aufschnitt. Deswegen hatte Samurai gewöhnlich einen Sekundanten (kaishakunin), der nach dem Aufschnitten seinen Samurai enthauptete, um ihm Leid zu ersparen. Ein Samurai musste aus mehreren Gründen Selbstmord begehen. Einige davon hatten auch einen bestimmten Namen: Junshi: Der Samurai folgte seinem Dienstherren in den Tod. Diese Selbstmordart wurde in der Edo-Zeit verboten.

Kanshi: Selbstmord als Protest gegen seinen Dienstherren, wenn alle andere Überzeugungmethoden misslingen. Diese Selbstmordart konnte auch im Fall von Vestoß gegen Gesellschaft (giri) und Verstoß gegen Menschlichkeit (ninjō) durchgeführt werden – Samurai musste den Befehl seines Dienstherren ausführen, nachdem er sich aus Protest tötete, weil er etwas beging, was gegen sein Moralgefühl war. Sokotsu-shi: Selbstmordart, die für Wiedergutmachung oder Reue verwendet wurde. Zu einem solchen Selbstmord kam, wenn beispielsweise Samurai Handlungen seinen Dienstherren in große Gefahr brachten oder Selbstbestrafung für kriminelle Handlungen.

Obwohl Tod allgegenwärtig war, erlebten sie ein hohes Alter – Mōri Motonari beispielsweise starb mit 74, Shimazu Yoshihiro mit 84 und Ryūzōji Lekane und Sanada Nobuyuki mit sogar 92.

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